Spricht man außerhalb des Rheinlands über Köln, so fokussiert die Beschreibung der Stadt oftmals ein monumentales, weltbekanntes Bauwerk – den Kölner Dom. Gerne wird dem Rest der Stadt ein abschreckendes Äußeres unterstellt; manch einer spricht gar von mangelndem städtischen Profil.
Was steckt dahinter? Köln steht für eine architektonische Patchwork-Ästhetik, die aus den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs resultiert. Das Nebeneinander von gekachelten 50er-Jahre Zweckbauten, 60er- und 70er-Jahre-Architektur, anmutiger Gründerzeit-Bausubstanz und einigen repräsentativen Großprojekten bestimmt das Bild der Stadt. Doch finden sich in dieser Mischung zwischen all dem Mittelmaß eine Reihe herausragender Gebäude, die – zum Teil eingebettet in ein weitsichtiges städteplanerisches Konzept des Wiederaufbaus – nicht an Aktualität eingebüßt haben. Solche Perlen der Kölner Baukultur waren und sind die eigentlichen identitätstiftenden Wahrzeichen Kölns.
Diese Gebäude stehen heute im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, wenn über „Sanierung oder Abbruch“ gestritten wird. Nach dem Abriss der Gebäude am Josef-Haubrich-Hof mit der legendären Kölner Kunsthalle und dem Kölnischen Kunstverein im Jahr 2002 wurde im Frühjahr 2004 auch sehr hitzig über den Abriss von Opern- und Schauspielhaus diskutiert.