„LIEBE DEINE STADT“ UNTERSUCHT DAS VERHÄLTNIS DER BÜRGER ZU IHRER STADT

Was genau lieben die Kölner eigentlich an Ihrer Stadt? Den Karneval, das Kölsch, ihr Veedel, die Brauhäuser, die Sprache und natürlich die Kölner selbst – also vor allem die Atmosphäre. Atmosphäre ist flüchtig, in Köln aber ist sie beständig. Das vermeintlich Dauerhafte einer Stadt, nämlich das Gebaute, ist aber tatsächlich flüchtig und in einem ständigen Prozess. Wenn man das Verhältnis der Kölner zu ihrer gebauten Stadt betrachtet, scheint es sich auf den Dom zu beschränken. Der Dom wird geliebt, vielleicht noch die romanischen Kirchen – doch hier endet oft die Identifikation mit dem gebauten Erbe.

„Liebe deine Stadt“ will den Blick für die jüngere Geschichte des Prozesses schärfen und widmet sich der Architektur der 50er und 60er Jahre. Das Projekt versucht, das Selbstbewusstsein, das Köln in Bezug auf seine Atmosphäre und die in ihr lebenden Menschen besitzt, auf Köln als Stadt zu übertragen. Köln ist stolz auf seinen Liberalität, seine Warmherzigkeit, seinen Optimismus. Und genau diese menschlichen Werte sind auch in den Gebäuden der Nachkriegsmoderne wiederzufinden.

„Liebe deine Stadt“ zeichnete in der Reihe „Gebäude des Monats“ von 2005 bis 2007 zehn herausragende Gebäude der 50er und 60er Jahre mit überdimensionalen Preisschleifen aus. In unregelmäßigen Abständen fanden öffentliche Preisverleihungen statt, in deren Rahmen sich ein Laudator anhand des jeweiligen Gebäudes der Frage nach der Kölnischen Identität stellte. Als Laudatoren wurden Persönlichkeiten und Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen der Kultur und Wissenschaft wie Peter Zumthor, Bazon Brock oder Aleida und Jan Assmann gewonnen. Am Ende entstand ein Parcours, der die Kraft und Vielschichtigkeit dieser Gebäude verdeutlicht.